Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Deutsch in multilingualen Kontexten

Namdeutsch


Das Forschungsprojekt in deutsch-namibischer Kooperation setzt sich zum Ziel, das Deutsche im gegenwärtigen Namibia zu erfassen und zu untersuchen.

In Namibia ist eine vitale Sprecher:innengemeinschaft anzutreffen, die in Sprachkontakt mit Afrikaans, Englisch und afrikanisch-namibischen Sprachen steht. Neben kontaktsprachlichen und binnenstrukturellen Innovationen ist „Namdeutsch“ geprägt von spracheinstellungsbezogenen Besonderheiten, indem einerseits das Deutschlanddeutsche als Prestigevarietät gilt, andererseits fungieren gerade die namibia-spezifischen Formen als positiv besetzte gruppenidentitätsstiftende Merkmale (jugendsprachliche Ausprägungen sind z.T. auch unter Begriffen wie „Namlish" oder „NamSläng“ bekannt).

Ein wichtiger empirischer Ertrag des Projekts wird ein systematisches Korpus von informellen und formellen Gesprächsdaten zum Deutschen in Namibia und Spracheinstellungen in der deutschsprachigen Gemeinschaft in Namibia sein. Das Projekt ist eine Kooperation der Universität Potsdam, der Freien Universität Berlin, und der University of Namibia, Windhoek.

 

Das Forschungsprojekt wurde am 31.01.2022 beendet. Die Folgeprojekte "Register perception in a multilingual context of German: Differentiation, awareness, and attitudes" (Humboldt-Universität zu Berlin, SFB 1412 Register, Projektnummer C07) und "Namdeutsch" (Freie Universität Berlin) beschäftigen sich weiter mit dem Deutschen im gegenwärtigen Namibia.

 

LuisenApotheke Windhoek web 01

 

Foto: H. Wiese
Apotheke in Windhoek, Namibia, wo u.a. Namdeutsch gesprochen wird